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Der Sieg bleibt immer in der Familie
Zum vierten Mal sind Tochter Julia und Vater Dirk Spreer als Gegner aufeinandergetroffen. Bisher hat der Nachwuchs noch nicht verloren.
Döbelner Anzeiger, 13.03.2012
Der Sieg bleibt immer in der Familie
Zum vierten Mal sind Tochter Julia und Vater Dirk Spreer als Gegner aufeinandergetroffen. Bisher hat der Nachwuchs noch nicht verloren.
Von Frank Korn
Julia Spreer ist froh, dass sie mit den Handballerinnen der HSG Neudorf/Döbeln das Sachsenligaspiel gegen den SV Rotation Weißenborn 26:23 (10:13) gewonnen hat. Die Gegnerinnen werden nämlich von ihrem Vater Dirk trainiert. „Eine Niederlage für uns wäre schlimm gewesen, dann hätte Vati was zum Sticheln gehabt“, sagt die 21-Jährige. Sie selbst würde sich nach Niederlagen des Vaters eher zurückhalten, nicht noch „draufhauen“.
Die Spreers sind es schon fast gewohnt, gegeneinander anzutreten. Seit dem Aufstieg der Weißenbornerinnen im Jahr 2010 war dies gestern bereits zum vierten Mal der Fall. „Es ist eigentlich nichts besonderes“, findet Dirk Spreer. „Man redet vorher kurz drüber und hinterher gibt man sich die Hand, wir sind doch Sportler.“
In der vergangenen Saison hatten die Neudorf/Döbelnerinnen zweimal die Oberhand behalten. In dieser Saison wäre es fast nicht mehr zum „Familientreffen“ gekommen. Dirk Spreer hatte das Amt des Trainer aus beruflichen Gründen nach der vergangenen Saison abgegeben. Doch schon nach dem zweiten Spieltag trennten sich die Wege der Mannschaft und des neuen Trainers. Die Weißenborner Verantwortlichen fragten beim Harthaer an, ob er den Posten wieder übernehmen würde. „Ich wollte die Truppe nicht im Stich lassen und habe zugesagt“, so Spreer. Allerdings wurden die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt, da der 44-Jährige im Zwei-Schicht-System arbeitet.
Nach zwei Siegen der Neudorf/Döbelnerinnen – und damit für Julia – in der vergangenen Saison, trennten sich die beiden Mannschaften im Hinspiel unentschieden. Und in der gestrigen Begegnung sah es lange Zeit nach einem Erfolg der Weißenbornerinnen aus. Die Gastgeberinnen fingen gut an und lagen 2:0 vorn. Dann begannen die Probleme mit der Chancenverwertung. „Wir haben zu nervös agiert und viele Ballverluste produziert“, sagte HSG-Trainer Michael Saupe. Da Sandra Klausner nun doch nicht spielen konnte und Denise Geißler angeschlagen ins Spiel ging, lastete die Verantwortung für das Spiel der Gastgeberinnen auf drei Spielerinnen. Zudem habe Weißenborn nicht wie ein Tabellenvorletzter gespielt, befand Saupe. So liefen die Neudorf/Döbelnerinnen stets einem Rückstand hinterher. Erst in der Schlussphase, als die Gäste nach Zeitstrafen teilweise nur drei Feldspielerinnen auf der Fläche hatten, drehte die HSG-Sieben das Spiel. „Wir sind 50 Minuten unter unseren Möglichkeiten geblieben und haben einen glücklichen Sieg gelandet“, sagte Michael Saupe. Dirk Spreer fand die vielen Strafen für sein Team in der Schlussphase übertrieben. „Für uns war in diesem Spiel mehr drin.“
HSG Neudorf/Döbeln: Santer, Seeger, Gebhardt (6/1), Geißler, Reiche, Laudel (8), Spreer, Vogt (1), Röthig (8/3), Eberhardt (3). Rotation Weißenborn: Otto, Bräunlein, Zeller (3), Schmecker, Gaitzsch (4), Wittig (2), Kretzschmar (4), Broberg (1), Israel, Uhlemann (1), Lippmann (8/8), Tobies. Schiedsrichter: Hänel/Dathe (HV Sachsen-Anhalt). Zuschauer: 150.
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