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Abstiegskampf pur
Döbelner Anzeiger, 04.12.2012
Abstiegskampf pur
Das Kellerduell der Sachsenliga endet mit einem Unentschieden. Alle hatten sich irgendwie mehr vorgenommen gehabt.
Von Dirk Westphal und Frank Korn
So richtig zufrieden ist nach dem Kellerderby in der Männer-Sachsenliga niemand gewesen. Nicht die Neudorf/Döbelner, die sich in heimischen Gefilden gegen den SC Riesa schon einen Sieg auf die Fahnen schreiben lassen mussten. Nicht die Riesaer, die in Döbeln gewinnen wollten, um die Rote Laterne abzugeben. Und erst recht nicht die 250 Zuschauer, deren Begeisterung in der ehemaligen „Festung Stadtsporthalle“ derzeit nur sporadisch aufflammt. Die sprachen direkt nach dem Spiel im Vorraum nicht nur von Abstiegskampf pur, sondern sogar Not gegen Elend. Und einen, der durchaus am 30:30 (10:12)-Unentschieden schuld sein konnte, hatten viele auch schon ausgemacht: Trainer Sven Kretzschmer, der den bis dahin guthaltenden Torhüter Christoph Halwas nach einer Zweiminutenstrafe nicht zurückwechselte, wodurch in der HSG-Deckung etwas die Sicherheit verloren ging. Einige Fehlwürfe in der entscheidenden Phase taten ihr Übriges, dass eine 27:24-Führung, die die Gastgeber herauswarfen, als drei Riesaer zwei Minuten abbrummten, verloren ging. In dieser emotional nicht ganz einfachen Phase behielt vor allem der Riesaer Trainer Peter Helbig, früher bekanntlich in Döbelner Diensten, den Durchblick und schaute seelenruhig zu, wie seine Mannschaft nochmals die Kraft aufbrachte, das Spiel zum 28:29 und 29:30 zu drehen. Zum Glück für die Heimsieben war es Denny Weber, der sich wenige Sekunden vor der Schlusssirene auf der rechten Seite durchsetzte und zum 30:30-Endstand traf.
Gästetrainer Helbig kommentierte das Unentschieden nach dem Spiel als gerecht. Dagegen grübelte HSG-Mannschaftsleiter Bela Szczesny darüber, ob sich seine Mannschaft phasenweise in Gedanken noch bei der vorabendlichen Weihnachtsfeier befand. „Abwehr und Angriff agierten teilweise zu statisch, es fehlten mir für so ein Spiel die Emotionen“, sagte er. „Zum Glück haben aber wenigstens die Alten die Ruhe bewahrt und am Ende das Unentschieden gesichert, wobei uns dieser eine Punkt im schlimmsten Fall in der Endabrechnung noch fehlen könnte...“
HSG Neudorf/Döbeln: Chr. Halwaß, Scheunert, Priemer, Koy, Seefeld, Bairich (5/2), Weber (3), Richter (5/2), Voigt (1), Schumann (6), Blech (3), Hälsig (3), Henoch (2), T. Halwaß. SR: Niedtner/Schüller (SG Nickelhütte Aue). Zu: 250.
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