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Starke Frauen
Dirk Westphal, 20.03.2014
Die im Landesmaßstab aktiven Handballteams haben gewonnen. Dabei hat der VfL Waldheim 54 gar nicht gespielt.
Es bleibt dabei! Die beiden im Landesmaßstab spielenden Frauenteams der Region sind derzeit die sportlichen Zugpferde ihrer Vereine. So hat sich Sachsenligist HSG Neudorf/Döbeln gestern beim Tabellenfünften SG HV Chemnitz 2010 II zwar „nur“ mit 33:22 durchsetzen können, doch gewonnen ist gewonnen. Gewonnen haben auch die Verbandsligahandballerinnen des VfL Waldheim 54. Und das, obwohl sie gar nicht gespielt haben.
Nachdem die Schützlinge von Trainer Gert Teichert in der Vorwoche zu Hause gegen den Tabellendritten HSG Rückmarsdorf überraschend unterlagen, schien der Meisterschaftszug, auf den sie zwei Wochen vorher mit einem Sieg gegen den bis dato führenden HSV Mölkau Die Haie aufgesprungen waren, bereits wieder abgefahren. Aus eigener Kraft war nichts mehr möglich, und die Normalität wäre gewesen, wenn die Mölkauerinnen am Wochenende mit einem vollen Erfolg in Raschau-Markersbach die Tabellenspitze von den spielfreien Waldheimerinnen zurückerobert hätten. Doch die Mädels aus Westsachsen hielten sich mit 19:17 schadlos und bescherten die Zschopaustädterinnen damit die Chance, die Meisterschaft aus eigener Kraft für sich entscheiden zu können. „Ich hab es vorausgesagt, dass, wer dort im Pokal verliert, dort auch in der Meisterschaft nicht gewinnt. Wir haben jetzt wieder gute Karten, wobei ich glaube, dass die Entscheidung erst am letzten Spieltag fällt“, sagte VfL-Coach Teichert.
Gute Karten besitzt eine Etage höher auch wieder die HSG Neudorf/Döbeln. Nach den Niederlagen in Zwickau sowie bei den Spitzenteams Rödertalbienen II und SC Hoyerswerda hatten die Schützlinge von Trainer Bernd Berthold ihren komfortablen Vorsprung aus dem Herbst aufgebraucht. Doch ohne den Einsatz von Zweitligaspielerinnen sind auch die Mädchen aus dem Rödertal anfällig, und verlieren. Da sie aber in Heimspielen immer auf solche Anschlusskader zurückgreifen können, erscheint im noch ausstehenden Spiel gegen den derzeitigen Spitzenreiter SC Hoyerswerda ein Sieg programmiert. Das würde wieder den Döbelnerinnen in die Karten spielen, die kommende Woche in ihrem Nachholspiel gegen den SV Schneeberg mit den Lausitzerinnen gleichziehen können. Gestalten sie dann ihr Restprogramm erfolgreich, wäre der Titel wieder ganz nahe. Wie schwer es dennoch wird, hat das gestrige Spiel in Chemnitz gezeigt. Das haben die Mittelsächsinnen lediglich mit dem Glück der Tüchtigen und einem Tor gewonnen. In einer niveauarmen Partie mit vielen technischen Fehlern agierten die Neudorf/Döbelnerinnen aufgeregt und benötigten geraume Zeit, um ins Spiel zu finden. Nach der Pause hielten die Gäste die Distanz von vier, fünf Toren, ehe die Chemnitzerinnen in der Schlussphase ihre Überzahl ausnutzten, um noch einmal zu verkürzen. Doch HSG-Torhüterin Stephanie Ehrenberg parierte drei Siebenmeter sowie mehrere hundertprozentige Bälle und machte auch in der Schlussphase den Unterschied an diesem Tag aus. „Lieber ein schlechtes Spiel gewonnen, als ein gutes verloren“, resümierte HSG-Trainer Bernd Berthold. „Wir haben die zwei Punkte geholt, sodass die Mannschaft nun scharf drauf ist, auch die kommenden zwei Heimspiele zu reißen und dann zu schauen, was noch kommt.“ Im besten Falle, selbst wenn der VfL Waldheim in die Sachsenoberliga aufstiege, gäbe es kein Lokalderby. Denn dann würden die Döbelnerinnen die neue Saison ebenfalls eine Etage höher angehen.
HV Chemnitz 2010 II - HSG Neudorf/Döbeln 33:22 (15:18)
HSG Neudorf/Döbeln: Ehrenberg, Gottwald, Ballaman (7), Gebhardt (3), Eisold (1), Reiche, Laudel (10/4), Ludwig (3), Klausner (3), Minnich, Röthig (6), Claassen, Eberhardt. SR: Hiltzscher/Höpfner (Glesien). Zu: 80.
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