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Waldheimerinnen bejubeln Derbysieg
Döbelner Anzeiger, 19.04.2016
VON DIRK WESTPHAL
Die VfL-Frauen gewinnen gegen Lokalrivale HSG Neudorf/Döbeln. Der allerdings verteilte im Spielverlauf reichlich Geschenke.
Die Gesichter spiegelten nach Abpfiff des Lokalderbys in der Sachsenliga der Frauen, VfL Waldheim 54 gegen HSG Neudorf/Döbeln, deutlich wider, was in den 60 Minuten zuvor passiert war. Ungläubigkeit auf der einen Seite, den Favoriten 22:18 (10:11) bezwungen und Bedientheit auf der anderen, einen Auswärtssieg durch eigene Fehler einfach weggeschenkt zu haben.
Dabei begannen die Waldheimerinnen – wie bereits in den vergangenen Wochen – selbstbewusst und legten nach einer starken Anfangsphase mit 5:2 und 7:5 vor. Über ein 7:7 und 9:9 kamen die Gäste dann durch einen von Sandra Laudel verwandelten Siebenmeter zur ersten Führung (9:10). Nach nochmaligem Ausgleich legten die Neudorf/Döbelnerinnen in der 25. Minute auf 11:10 vor, verpassten es in der Folgezeit allerdings, ihre hochkarätigen Chancen zu einer durchaus möglichen Vorentscheidung zu nutzen.
Das sollte sich nach dem Seitenwechsel umgehend rächen. Als Isabel Gebhardt in der 35. Minute beim Stand von 12:12 einen Siebenmeter verwarf, war das eine Initialzündung für die Gastgeberinnen. Immer wieder kurbelte Franziska Kirchner die Angriffe an und trat in dieser spielentscheidenden Phase auch selbst als Torschützin in Aktion. Im VfL-Tor hatte Nicole Seidel einen super Tag erwischt, entnervte die Neudorf/Döbelner Werferinnen serienweise. So war beim 18:14 in der 49. Minute eine Vorentscheidung und beim 22:16 (58.) lange die endgültige Entscheidung gefallen. Daran änderten in der verbleibenden Zeit auch zwei weitere Treffer der Gäste nichts mehr, die waren an diesem Tag allenfalls Ergebniskosmetik. Der Rest war Jubel der Waldheimer Mädels, die sich mit diesem Sieg eindrucksvoll für eine deutliche Hinspielniederlage revanchierten.
„Im Prinzip bin ich noch nicht so lange in Waldheim und hatte keine Ahnung, wie das Derby abläuft“, sagte VfL-Interimstrainer Manuel Kirpal. „Alle waren vorher aufgeregt, aber wir haben uns im Spiel nicht wild machen lassen und schon in der ersten Halbzeit gesehen, dass das funktioniert. Dabei stach natürlich eine überragende Torhüterin aus der Mannschaft heraus. Nach der Pause haben die Mädels das, was wir gesagt haben, optimal umgesetzt. Der Sieg stellt ein Achtungszeichen dar, um jetzt auch noch in Oschatz beim Meister zu gewinnen.“ Sein Gegenüber Daniel Reddiger ärgerte sich dagegen über das Auftreten seiner Mannschaft. „Das passiert, wenn man den Gegner nicht richtig Ernst nimmt. Das kann durchaus mit ausschlaggebend gewesen sein. Zudem bekommen wir nicht unser gewohntes Spiel aufgezogen. Daraus sollten wir lernen“, sagte er.
VfL Waldheim 54 - HSG Neudorf/Döbeln 22:18 (10:11)
VfL Waldheim 54: Gottwald, Seidel, Nahler, Kater (4/2), Kuhn, Böhme (8), Wadewitz, Zaspel (1), Geißler, Rühle, Alberts (1), Kirchner (4), Voss (4). HSG Neudorf/Döbeln: Ehrenberg, Eichhorn, Ballaman (2), Gebhardt (1), Eisold (3), Faulhaber (1), Laudel (3/2), Burkhardt, Raasch, Eichler, Schumann (1), Röthig (3/1), Claassen, Eberhardt (3). SR: Pollmer (LVB)/Wolf-Dziura (Markranstädt). Zu: 250.
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